Der Gemeinderat argumentiert, dass mit dem Projektkredit die angespannte Finanzlage der Gemeinde berücksichtigt wird. In Anbetracht der steigenden Schulden ist das ein gewichtiges Argument. Aber berücksichtigt dieses Projekt die Finanzlage von Bolligen wirklich?
Das Projekt besteht aus zwei Teilprojekten, nämlich:
- die Sanierung des «Alten Schulhauses» an der Bolligenstrasse 113
- der Erweiterungsbau auf dem Parkplatz neben dem «Alten Schulhaus».
Dass mit einer Sanierung des «Alten Schulhauses» zukünftig wieder alle Räumlichkeiten genutzt werden können, ist unbestritten. Damit würden zusätzliche Räumlichkeiten geschaffen z.B. für Kindergärten. Wir sehen daher den Nutzen einer Sanierung. Sie soll jedoch im Gesamtkonzept der Schulraumplanung berücksichtig werden.
Hingegen ist unverständlich, warum der Erweiterungsbau nicht auf dem Areal des Lutertalschulhauses gebaut werden soll. Hat der Standort auf dem Parkplatz finanzielle Vorteile, so wie in der Botschaft vorgegeben wird? Wohl kaum. Ob auf dem Parkplatz neben dem «Alten Schulhaus» oder auf dem Areal des Lutertalschulhauses: die Kosten für ein Gebäude mit gleicher Nutzung sind vergleichbar.
Aber was wir nicht vergessen dürfen: Das Nutzungskonzept, das der Gemeinderat erst am 23. November veröffentlicht hat, also nach dem Versand der Botschaft, sieht neu vor, dass alle Werkräume und die Tagesschule in den Erweiterungsbau verlegt werden sollen, anstatt dass dort Klassenräume eingerichtet werden. Die frei werdenden Werkräume im Lutertalschulhaus sollen dafür in Klassenräume umgebaut und die ursprünglichen Klassenräume im Erweiterungsbau als Werkräume konzipiert werden. Auch der Parkplatz neben dem Alten Schulhaus als Landreserve und möglich Einnahmequelle würde wegfallen. In der Botschaft auf Seite 14 wird auch auf eine zukünftige 3-fach Turnhalle hingewiesen. All das lässt auf weitere Kosten schliessen – ohne dass wir die Höhe dieser Kosten kennen.
Stimmt also das Argument, dass das Projekt nun die angespannte Finanzlage der Gemeinde berücksichtigt? Mit den gelieferten Informationen ist dieses Argument nicht nachvollziehbar und es fehlt der transparente Nachweis für eine wirtschaftliche Lösung. Damit fällt leider das Pro-Argument für den Kredit weg und es bleiben nur die vielen Nachteilen übrig, die der Standort auf dem Parkplatz neben dem «Alten Schulhaus» mit sich bringen würde und die einen effizienten Schulbetrieb verunmöglichen.
Aus diesen Gründen trägt die GLP den gemeinsamen Antrag auf Rückweisung mit und erwartet vom Gemeinderat eine gesamtheitliche und wirtschaftliche Schulraumplanung.